Samstag, den 18. Juni 2022 um 20:00 Uhr Fahrbereitschaft Berlin Herzbergstraße 40 – 43, Berlin Lichtenberg
Eintritt frei. Wir freuen uns über eine Spende beim Austritt.
Programm
Elo Masing the unexpected music of several species of small furry animals gathered together in a park and grooving with the birds (UA)
Claudia Teschner steh versuch (UA)
Mauricio Kagel March No 10 (aus „10 Märsche um den Sieg zu verfehlen“)
Stefan Streich Verstimme Dein Instrument deutlich
KNM campus ensemble Together – Apart (Gruppenkomposition, entstanden während der Corona-Pandemie März bis Juni 2020) ODE/Die Ansteckung/Leere/Supermarket /ODE
Michael Nyman In C Interlude
Leitung: Rebecca Lenton
Stephan Hüsch (Klarinette), Elo Masing (Violine, Viola, Percussion), Helgard Most (Querflöte), Constanza Olalla (Klavier), Julie Olbert (Querflöte, Percussion), Ursula Prätor (Klavier), Kerstin Schilling (Querflöte), Cornelius Schlicke (Cello), Robert Schneller-Wendelborn (Kontrabass), Claudia Teschner (Violine)
Mauricio Kagel (1931 – 2008) war ein ein argentinisch-deutscher Komponist, Dirigent, Librettist und Regisseur. Sein Gesamtwerk umfasst neben Instrumentalmusik und Werken für das Musiktheater auch die Komposition und Produktion von Hörspielen und Filmen; er leistete einen wichtigen Beitrag zur Neuen Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Mauricio Kagels „10 Märsche um den Sieg zu verfehlen“ ist ein virtuos und humorvoll mit Klischees der Marschmusik spielendes Werk. Das KNM campus ensemble hat bereits mehrere der Märsche einstudiert und aufgeführt.
Elo Masing ist eine estnische Komponistin/Improvisatorin, die derzeit in Berlin lebt. Ihre Musik wurde international von renommierten Solisten und Ensembles wie dem Estonian National Symphony Orchestra, dem Ensemble L’Itinéraire, dem Ensemble Adapter, dem Ensemble Fractales, dem Ensemble mmm…, Ian Pace, Zubin Kanga und vielen anderen aufgeführt. Ihre Musik ist u. a. auf Labels wie Squeaky Kate, Squib-Box, CRAM, Creative Sources und 577 Records erschienen. In 2015 graduierte sie an der Royal Academy of Music, London über „Die Körperlichkeit des Instrumentalspiels in der Kammermusik“. Weiterhin erhielt sie eine Unterstützung der Akademie für Privatunterricht bei der Komponistin Rebecca Saunders in Berlin. Elo ist Mitglied des Berliner Komponisten und Improvisatoren-Ensembles Reanimation Orchestra sowie der großen freien Improvisationsgruppe London Experimental Ensemble, die für die erste vollständige Aufnahme von Cornelius Cardews „Treatise“ bekannt ist.
Sie arbeitet regelmäßig mit Musikern der Berliner Szene wie Jack Adler-McKean, Ingólfur Vilhjálmsson, Marie Takahashi, Céline Voccia, Vincent Laju, Guilherme Rodrigues und vielen anderen, sowie mit Tänzerinnen wie Meltem Nil, Coline Quintin und Mariangela Tinelli.
Zwischen 2011 und 2015 kuratierte Elo die Konzertreihe Uncharted Soundscapes in London, war Produktionsassistentin beim International Contemporary Music Festival AFEKT 2016 (Tallinn, Estland/Berlin, Deutschland) und hat zahlreiche Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Berlin und London mitproduziert und mitkuratiert (Kühlspot, Au Topsi Pohl, Petersburg Art Space, Acker Stadt Palast, Kulturbrauerei, Hundred Years Gallery, St. Leonard’s Shoreditch).
Michael Laurence Nyman (* 23 März 1944 in London) ist ein englischer Komponist, der vor allem durch seine Musik für zahlreiche Filme von Peter Greenaway bekannt wurde.
Nyman studierte unter anderem Klavier und Musikgeschichte am Royal College of Music und am King’s College London. Weil er die damals vorherrschende atonale zeitgenössische serielle Musik ablehnte, gab Nyman 1964 das Komponieren auf und arbeitete als Musikwissenschaftler.
Die Begegnung mit den amerikanischen Pionieren der Minimal Music führte Nyman zurück zur Musik; im Gegensatz zu deren vorbildfreien genau kontrollierten Formsystemen ging er bei seinen weniger eingeengten Kompositionen von der westlichen Musiktradition aus, um ausdrücklich „schöne“ Musik zu schaffen.
Nyman wurde der Öffentlichkeit vor allem als Filmkomponist bekannt, insbesondere für Peter Greenaway und vor allem Jane Campion Das Piano (The Piano), seinen größten kommerziellen Erfolg.
Er war Mitglied der berüchtigten Portsmouth Sinfonia, des laut Selbstbeschreibung weltschlechtesten Orchesters, das vor allem Rock- und Pop-Klassiker wie Bridge over Troubled Water variierte und dekonstruierte.
Um seine Werke unabhängig veröffentlichen zu können, gründete er 2005 sein eigenes Plattenlabel MN Records. (Quelle: Wikipedia)
In C Interlude komponierte Nyman für die britische Organisation CoMA (Contemporary Music for All), die sich international der Aufführung von Zeitgenössischer Musik durch Amateure widmet.
Stefan Streich: Geboren 1961 in Schwäbisch Hall/D. Lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2009 künstlerischer Leiter der Klangwerkstatt Berlin – Festival für Neue Musik.
1997-2002 Mitgründer und künstlerischer Leiter der interdisziplinären Künstlergruppe WEISS Kunstbewegung. Organisation medienübergreifender Gruppenarbeiten (Konzertreihen, Bühnenprojekte, Ausstellungen).
2003 Rompreis. Einjähriger Stipendienaufenthalt in der Deutschen Akademie Villa Massimo Rom.
1990–1994 Kompositionsstudium bei Helmut Lachenmann an der Musikhochschule Stuttgart. Kompositionskurse bei Boguslav Schäffer, Isang Yun und Gottfried Michael Koenig. Intensive Auseinandersetzung mit dem Werk und der Ästhetik von John Cage.
1982–1990 Studium an der Städtischen Akademie für Tonkunst Darmstadt (Gitarre bei Wilfried Senger, Komposition bei Toni Völker), Lehrtätigkeit im Fach Gitarre an der Musikschule Crailsheim und privat.
Zahlreiche Aufführungen und Radioaufnahmen im In- und Ausland, Medienübergreifende Projekte, Theaterarbeit, Performances. Zusammenarbeit u.a. mit ensemble mosaik Berlin, Minguet Quartett Koeln, Mouse on Mars, Kammerensemble Neue Musik Berlin KNM, Ensemble Apparat Berlin, Ensemble Adapter Berlin, trio accanto Freiburg, Radiosinfonieorchester Stuttgart, ensemble recherche Freiburg, Ensemble Ars Ludi Rom, Deutsches Streichtrio Muenchen, Ensemble Phorminx Frankfurt/M, elole Klaviertrio Dresden, Ensemble LUX_NM Berlin. Vorträge und Seminare u.a. an der University of Calgary/CAN, Columbia University New York City, Humboldt-Universität Berlin, Universität Potsdam, Hochschule für Musik Hanns-Eisler Berlin, Universität der Künste Berlin, Musikhochschule Karlsruhe. Stipendien u.a. Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestrundfunks Freiburg, Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf, Herrenhaus Edenkoben, 1.Preis des Kompositionswettbewerbs der Stadt Stuttgart.
Bei der Klangwerkstatt Berlin 2021 spielte das CoMA Allcomers Orchestra mit dem Ensemble KNM Berlin und dem KNM campus ensemble die Uraufführung seines Werkes Large Open Clouds. Das Stück Verstimme Dein Instrument deutlich komponierte er im März 2022 unter dem Eindruck des russischen Krieges gegen die Ukraine. www.stefan-streich.de
Claudia Teschner, geboren in Berlin, Musikausbildung am Julius-Stern-Institut Berlin und privates Studium der Psychologie und Komparatistik sowie der Musikwissenschaft bei Carl Dahlhaus. Mehrfache Teilnahme an den „Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt“ mit Kompositionsklassen u.a. von Wolfgang Rihm und einem Meisterkurs bei Fabien Lévy.
Seit 2009 leitet Claudia Teschner das „ensemble für neue klänge“. Sie ist von Beginn an Mitglied des KNM campus ensemble. Für beide Ensembles komponiert sie regelmäßig Kammermusik.